Wieder mal bringt uns eine Fähre in 50 Minuten aus dem „Nest“ Puelche auf den letzten Abschnitt der Carretera Austral.
Der gute MANni röhrt nach den letzten Rüttelpisten wie ein Formel 1 Auto, Loch im Auspuff. Wir übernachten bei einem Fischerdorf
um am nächsten Morgen eine Werkstatt für „Escapes“ und „Silentiadores“zu finden. Schon der dritte Versuch in Puerto Montt ist erfolgreich, es gibt in 1 ½ Stunden einen neuen Auspuff und Schalldämpfer mit knackigem Sound.
Das kleine Örtchen Puerto Varas hat, wenn keine Vulkane zu sehen sind, nicht allzu viel zu bieten, eine Nacht reicht.
In Llanquihue hat unsere chilenische Lieblingsmetzgerei ihren Firmensitz und damit einen eigenen Laden. Wir möchten uns nochmal eindecken bevor es rüber nach Argentinien und zur geplanten Diät 🙂 geht, aber wie überall in Chile heißt es eine Nummer ziehen. Der Zähler steht bei 35 und unser Zettel zeigt die 83, das kann ja dauern. Suchen wir schon mal ganz in Ruhe unsere Favoriten aus. Es vergehen 10 Minuten aber keine Zahl höher da es nur 2 Verkäufer gibt. Lothar rechnet fix aus wann wir im ganz positiven Fall dran wären. Da dreht bei uns die deutsche Hektiker-Seele durch, geht ja gar nicht, dann ist uns die Wurst eben Wurscht.
Ein Dorf weiter ist dann Puppenstube angesagt, Frutillar, bekannt für schmucke Häuschen und Kuchen.
Eine schicke Promenade gibt es auch
sowie allerlei bunte Süßigkeiten.
Aber der Kuchen! Wer hatte mal irgendwas von Diät gesagt? und was interessiert mich Lothars „Geschreibe“ vom Januar, es wird nach Herzenslust eingekauft.
Wahrhaft köstlich war es.
3 Monate Chile sind im Flug vergangen, wir stellen uns am frühen Nachmittag in den Grenzstau nach Argentinien, es ist Ferienzeit und der Andrang groß.
Die Autoschlange fängt einen Kilometer vor dem Ausreiseoffice an, aber nach 40 Minuten parken wir bereits.
Weiter geht es, anstellen in der Menschenschlange und wiederum 45 Minuten später ist es geschafft, ausgereist.
Wir fahren über den Paso Cardenal A. Samore, vor 1 ½ Jahren lag hier Schnee, jetzt die Vulkanasche des Calbuco. Sind deshalb so viele Bäume tot?
Die Einreise dauert ebenfalls eine Stunde und zum ersten mal in Argentinien möchte ein Zollbeamter in MANni schauen. Was er sucht ist unersichtlich, er stellt auch keine weiteren Fragen, bedankt sich nur, „welcome“.
Auf dem kostenlosen Camping am Lago Villarino bleiben wir 2 Tage bei für hiesige Verhältnisse herrlichem Sommerwetter.
In Junin de los Andes schrieben uns Anke und Wolfgang gibt es einen schönen freien Platz am Fluss und vielleicht sind sie noch dort. Wir frischen die Vorräte auf und fahren hin. Tatsächlich ganz einsam und der Sonnenuntergang gibt tolle Farben, nur die Zwei sind leider nicht mehr da.
Nach einer ruhigen Nacht klopft es morgens um 9 Uhr. Angestellte der Stadt stehen vor MANni, weisen sich aus und sagen hier darf nicht übernachtet werden aus Sicherheitsgründen, ist klar deshalb kommen sie auch erst am Morgen :-). Schade wir wären gerne geblieben.
Also geht es heute schon weiter durch schöne Landschaft immer am Rio Alumine entlang.
Zufällig kommen Anke und Wolfgang vorbei und wir beschließen gemeinsam das tolle Wetter und die unberührte Natur auszukosten. Es gibt unglaubliche Stellplätze am Fluss
und ein „Altherrenrafting“ ist fix arrangiert, Späßchen sowohl am Ufer und erst recht im Wasser garantiert.
Allerdings zwingt ein Hindernisparcours auch schon mal aus dem Fluss.
Das Wetter schlägt für einen Tag um aber am nächsten Morgen klart es auf
und wir fahren auf der Straße der Araukarien weiter.
In Villa Pehuenia wird am See übernachtet und es gibt Frühstück in der Sonne.
Der Wassersportgeist erwacht wieder auf dem optimal am See gelegenen einfachen Mapuche Camping
und nach langer Zeit nehmen wir unser Boot in Betrieb. Abwechselnd und drei Tage jeweils für eine gute Stunde paddeln die „Freizeitsportler“ gegen Wind und Wellen an.
Unsere Campingnachbarn haben auch überlebt.
Die Zeit geht viel zu schnell vorbei aber es locken weitere Highlights. Der nach Schwefel stinkende und stark rauchende Vulkan Copahue, sowie der mehr als fotogene Wasserfall Cascada del Agrio mit gleichnamigem Flüßchen.
Wir passieren bei Kilometer 2442,5 die Mitte der legendären Ruta 40,
sie bleibt rüttelig,
manchmal gibt es Asphalt und manchmal eine Ansammlung von „Eingeborenen“.
Eigentlich waren wir mit Rita und Rudi erst in Mendoza verabredet aber plötzlich steht ein großes Wohnmobil in der Pampa, der Volvo war gerade erst angekommen. Die Freude über das unerwartet frühe Wiedersehen ist groß, es wird ein netter und sogar sturmfreier Abend im Nirwana.
Zusammen reisen wir weiter, es gesellen sich noch Conni und Georg aus Bayern dazu und an der Embalse El Nihuil begeistert der Abendhimmel die kleine „Reisetruppe“.
Fazit: Altherrenrafting und Paddelwahn statt Diät.