In San Juan kaufen wir ein und fahren 140km durch die Pampa nach San José de Jachál. Der Ort gefällt uns so gar nicht, also Richtung See, aber auch dort ist kein schöner Stellplatz. Weiter, es kommt ein Warnschild dass die Straße eng wird und nicht geeignet ist für Schwerverkehr. Nun, das sind wir bei Weitem nicht, also kurven wir hoch. Eine Stelle wird schon mit der Höhe knapp und dann, nach der 20sten Kurve, zack, ein Tunnel 2m hoch. Maulend über die fehlende Info rollen wir retour, können wenden und zurück geht es nach San Josè und weil es dunkel wird an eine Tankstelle. Ein Blick auf die Karte lässt uns erschrecken, zurück über San Juan, kann das wahr sein? Nein, da ist eine kleine Straße eingezeichnet. Ausgeruht und abgeregt gehen wir es am nächsten Morgen an. Die „kleine“ Straße ist topp ausgebaut und nach ca. 40 km kommt ein Schild rechts herein: „Valle de Luna“, da möchten wir hin. Aber weder unser Garmin, noch die Karte verzeichnen so etwas wie ein Durchkommen hier. Lediglich unsere neue MAPS.ME App kennt die Ruta 150. Skeptisch nach der Erfahrung von gestern trauen wir uns. Niemand kommt entgegen oder fährt in die gleiche Richtung, weite Ebene aber an der Steigung fassen wir Vertrauen, ein großer Lkw rollt herunter. Auf dieser neuen tollen Straße treffen wir nach zwei Stunden im NP Ischigualasto mit seinem Valle de Luna ein. 200km Umweg gespart, die „Ruta“ wurde erst 2014 gebaut lese ich abends im Internet.
Glücklich so einfach angekommen zu sein parken wir auf dem Camping des Parks. Ein netter Besucher leistet uns sofort Gesellschaft.
Das Wetter wird besser und wir starten um 13 Uhr die 40km lange Rundfahrt durch das Valle de Luna. Es darf zwar mit dem eigenen Auto, aber nur in Kolonne mit einem Führer vornweg gefahren werden, alles geht dennoch sehr entspannt ab. 3 Stunden fahren wir bei immer mehr werdender Sonne durch die Mondlandschaft mit ihren phantasievollen Namen für die Felsgebilde.
„El Hongo“ (Der Pilz)
„Esfinge“ (Die Sphinx)
Fels ohne Namen
Cancha de Bochas (Bocciabahn).
Zurück geht es über mehr oder weniger gute Piste.
Ein kleines Museum ist dem Nationalpark angeschlossen und zeigt die hier gefundenen weltweit ältesten Saurierfunde als Modell in Originalgröße.
Das schlechte Wetter hat uns wieder aber zum Glück ist die „Questa Miranda“ mittlerweile fast komplett asphaltiert und es geht durch die Wolken problemlos über den Pass.
Die Ruinen von Quilmes, der gleichnamige Indianerstamm wurde im 16. und 17. Jahrhundert von den Spaniern besiegt und die Überlebenden als billige Arbeitskräfte in die Nähe von Buenos Aires deportiert, liegen leider am Nachmittag bereits im Schatten. Trotzdem empfinden wir diesen Ort als begeisternd.
Der Stamm hat die schlechten Bedingungen in der Verbannung nicht überstanden und ist als eigenständiges Volk verschwunden. Geblieben ist ein Stadtteil der Hauptstadt mit der wohl bekanntesten Brauerei Argentiniens, beides trägt den Namen „Quilmes“.
Cafayate gefällt, klein, bunt und ein „Städtchenbummel“ bei bestem Wetter macht uns so richtig Spaß.
Der Weg nach Salta, dort möchten wir Claudia, Uwe und Mia wiedertreffen, führt durch die Quebrada Las Conchas. Zum Glück bleibt uns an diesem Tag der blaue Himmel noch erhalten.
Angekommen in Salta richten wir uns für einige Tage auf dem wieder sehr preisgünstigen Camping ein. Am Todestag des Generals Güemes sollen tausende Gauchos in die Stadt kommen und am Abend zuvor bei Lagerfeuern am Denkmal des Generals Nachtwache halten. Güemes befehligte im 18. Jahrhundert ein legendäres Gauchoheer, welches erfolgreich gegen die spanischen Truppen kämpfte.
Die beleuchtete Gedenkstätte des späteren zum Gouverneur ernannten Helden
erreichen wir in einem einstündigen Fußmarsch, die Stimmung gefällt uns Allen.
Am nächsten Morgen heißt es früh Aufstehen, das Spektakel soll bereits um 10 Uhr starten. Daher nehmen wir eine der günstigen Taxen und sind pünktlich wieder am Denkmal.
Die Parade beginnt mit diversen Fuß-Truppen, Schulen, Vereinen etc., für uns spannend wird es erst als die Gauchos vorbei reiten. Wir stehen über eine Stunde und kein Ende ist in Sicht, 4000 Pferde sind mit ihren alten und jungen Reitern, sowie ausgeprägten Machos und Schönheiten hoch zu Ross in der Stadt.
Salta hat in Argentinien den Beinamen „La Linda“, die Schöne, abends an der Plaza empfinden wir es genauso,
bei Tageslicht verliert sich der Charme leider ein wenig.
Die Zeit ging wieder zu schnell vorbei, wir trennen uns zum xsten Male von Claudia, Uwe mit Hund Mia und fahren noch einmal Richtung Cafayate, übernachten einsam und kalt in einer Seitenschlucht der „Quebrada Las Conchas“,
sehen uns bei bestem Wetter die „La Garganta del Diabolo“, den Teufelsschlund
sowie das „El Anfiteatro“ an.
Zurück in Cafayate bieten sich neue Fotomotive an.
Die deutsche Fußballelf kickt im Achtelfinale, daher nur ein Tagesausflug entlang des Rio Calchaqui bis in das Bergdorf Angastaco.
Das Internet läuft gut auf dem Camping so sehen wir den deutschen Triumph und machen uns am nächsten Morgen auf den Weg zurück nach Salta.
Fazit: Trotzdem Schnauze voll von den Bergen.