Die Einreise nach Uruguay ist einfach, keine Formulare, nur Stempel in den Pass, fertig. Die benötigten Papiere für MANni werden freundlich und zügig ausgestellt und entgegen unserer Vorabinformation interessiert sein Inhalt überhaupt nicht. Leider alles umsonst aufgegessen :-).
Im nächsten Dorf versorgen wir uns mit dem Nötigsten und fahren in den Nationalpark Santa Teresa. Er ist weitläufig und hat schöne Strände an denen wir 3 Nächte verbringen.
Fast immer sind wir alleine, aber ab und an kommt Besuch vorbei.
Friedlich döst der „Seehund“ in der Sonne,
dann kommt der „blöde Landhund“ und verdirbt mit seiner Neugier die Ruhe.
Zu besichtigen gibt es das „Fortaleza Santa Teresa“. Es wurde 1762 von den Portugiesen gebaut und schon ein Jahr später von den Spaniern erobert.
Wir haben den Eintritt in Höhe von einem Euro geprellt und müssen nun Strafdienst leisten und die Kanonen putzen.
Die Sanitäranlagen sind zum Fürchten,
so sind wir froh wegen guter Führung vorzeitig entlassen zu werden :-).
Im charmanten Fischerörtchen „Punta Diablo“ bleiben wir einen Tag
und eine Nacht mit einem kitschigen Sonnenuntergang.
Der Leuchtturm von „José Ignacio“ gefällt, der Parkplatzwächter erlaubt uns netterweise sogar auf dem Vorplatz zu übernachten.
Am Strand begegnet uns ein kurioser einsamer Spaziergänger
und wir sehen, die merkwürdigen „Schneckeneier“ sind nun leer, jedes hat ein Loch.
Über eine architektonisch ausgefallene Brücke
geht es in den Badeort „Punta del Este“. Leben jetzt im Winter nur ca. 20.000 Menschen hier, erhöht sich die Zahl in den Sommermonaten auf bis zu 700.000 Touristen. Schicke Villen, edle Hochhäuser und teure Boote, beinahe alle sind menschenleer, irgendwie gespenstisch.
Fotosession bei „Los Dedos“, der bekannten Hand im Sand.
Ungestört übernachten wir an der Strandpromenade, noch schöner ist allerdings der nächste Stellplatz am „Punta Ballena“.
Hier steht das „Casapueblo“ von Carlos Paez Vilaro, einem bekannten uruguayischer Architekt und Künstler.
Montevideo ist unser nächstes Ziel.
Es gibt einen ruhigen Stellplatz am Leuchtturm und am nächsten Morgen ist die Sonne uns wohl gesinnt. Wir bummeln durch die Neu- und Altstadt, überzeugt hat uns jedoch nichts.
Es gibt 2 „Markthallen“ von denen die erste, der „Mercado de la Abundancia“ zünftig ist.
Die nächste, „Mercado del Puerto“ wirkt edel, hat aber für unseren Geschmack ebenfalls viel zu viel fettes Fleisch auf riesigen Grills liegen.
Von wirklichem Markt ist in Beiden nichts zu sehen, es gibt fast nur noch Restaurants, eigentlich schade.
Ebenso bin ich als bekennender Schuhfan seit einiger Zeit entsetzt über die aktuellen Modelle, nicht nur in Uruguay. Heute gab es sie geballt und dazu noch teuer:
Lothar freut es, vorerst werden keine Schuhe gekauft :-).
Die kleine Kolonialstadt „Colonia del Sacramento“ am Rio Plata gegenüber von Buenos Aires ist im Reiseführer nett beschrieben. Sie ist die älteste Stadt Uruguays und die Altstadt wurde zum UNESCO Kulturerbe erklärt. Wir finden einen schönen Stellplatz, gehen auf Fotojagd, und sind trotz grauem Himmel hellauf begeistert.
Die alten Laternen geben bei Nacht ein schönes Licht und so laufen wir bei Nieselregen durch das heute menschenleere kleine Viertel. Eine sehr spezielle Atmosphäre umgibt uns:
Wir dürfen trotz Wochenende ungestört parken und verbringen 2 weitere Tage in Colonia. Es gibt noch eine alte Stierkampfarena von 1910 zu sehen, zum Glück eindeutig „außer Betrieb“,
sowie die kleine, alte Kirche „Iglesia de Benito“ von 1761.
Zurück in der Altstadt genießen wir erneut das Ambiente der schönen Restaurants, Gebäude, Oldtimer und eigentümliche Gäste wie diesem hier:
Das „Paraiso Suizo“ ist ein bekannter Travellerstützpunkt für alle die ab oder nach Montevideo verschiffen. Auch als zeitweiliger Abstellplatz für “Heimflieger“ wird der Platz viel genutzt. MANni sieht so einige Bekannte, wir vermissen deren Besatzung.
Aber es gibt dafür ein paar neue Reisende und es wird wie immer erzählt, gewerkelt, gewaschen und geputzt.
Wir sehen im Internet dass die „Grande Amburgo“ in Montevideo eingelaufen ist. An Bord sind Anke und Andreas mit einem Bruder von MANni. Sie haben Ersatzteile für unsere Toiletten- Kassetten dabei sowie ein neues e-Book für mich. Das langersehnte Paket ist da:
Auf dem Camping im Paraiso Suizo haben wir noch 2 nette Tage mit den Beiden, es gibt viel zu erzählen.
So langsam wird es Zeit weiter zu fahren, wir übernachten zum letzten Mal im hübschen Colonia del Sacramento.
Am nächsten Morgen geht um 3 Uhr der Wecker, wir nehmen um 4:30 Uhr die einzige Fähre auf die unser MANni passt, verlassen Uruguay und schippern im Sonnenaufgang in 3 Stunden nach Buenos Aires.
Fazit: Schönes ruhiges „Ländle“, supernette Menschen.