Montag Morgen ist es soweit. Alle Arbeiten sind getan, alle Ausreden zum weiteren Bleiben verbraucht und die Sehnsucht nach neuen Bildern und Begegnungen groß.
Am Vorabend waren wir im Privathaus von Ivonne und Ali, den Betreibern des Hostals, zum Abschiedsbier eingeladen. Daraus wurde ein Abendessen mit gutem chilenischem Wein. Erst nach 22:00Uhr waren wir zurück in MANni, daher beginnt unser Abschiedsfrühstück auch etwas später als geplant.
Wir sagen Ruth, Jürgen, Sarah und Merv auf Wiedersehen, die noch bleiben um die weitere Entwicklung in Venezuela abzuwarten, starten MANni und rollen durch das Tor Richtung Süden.
Bei einer kurzen Rast an einem kleinen Bachlauf entdecken wir diesen „kneippkurenden“ älteren Herrn.
Hinter Bogotá wird unsere Geduld mehrmals auf die Probe gestellt. Es hat in den letzten Tagen viel geregnet und so kommt es immer wieder zu kleineren und größeren Erdrutschen.
Die Straße bleibt gesperrt bis ein Bautrupp zumindest eine Fahrspur behelfsmäßig frei geschaufelt hat.
Wir übernachten auf einer großen Tankstelle und sind am nächsten Morgen sehr früh wieder auf den Beinen oder besser auf den Rädern. Die Strecke ist nun weniger bergig und wir fahren Stunden durch Zuckerrohranbaugebiet. Abtransportiert wird das „süße Zeug“ durch sogenannte „Trénes de Cañero“ – Zuckerrohrzüge. Beim Überholen eines dieser Monster haben wir sieben Anhänger gezählt. Wirklich ein Zug!
Nachmittags erreichen wir bei Sonnenschein den Camping Berlin am Lago Calima. Der Besitzer spricht zwar kein deutsch, freut sich aber total über die „Alemanes“, die einmal wieder ihre Hauptstadt besuchen wollen.
Nach einem Ruhetag am See geht es weiter nach Süden. Ecuador zieht uns magisch an, aber vorher möchten wir die Pilgerstätte „Santuario de Las Lajas“ anschauen, sie liegt kurz vor der Grenze.
Auf dem Weg gibt es noch ein paar kuriose Eindrücke auf der Pan-Americana zu bestaunen. Große und kleine Transporte werden hier sehr individuell angegangen.
Die letzten 50 km vor der Grenze werden für MANni noch einmal sehr anstrengend. Es geht auf über 3000m in die Berge
und manchmal sehen wir an der gegenüberliegenden Talseite schon die Straße, über die wir eine Stunde später fahren.
Dabei gewinnt man den Eindruck überhaupt nicht vorwärts zu kommen.
Früh am Abend erreichen wir das Örtchen Las Lajas und finden im abgeschlossenen Hof einer Familie ein sicheres Plätzchen für die letzte Nacht in Kolumbien.
Morgens laufen wir zur Kathedrale, die in einer tiefen Schlucht liegt. Der ganze Weg hinab ist gepflastert mit Andenkenbuden, die neben dem Standard-Touristenangebot auch noch jede Menge an Pilgerscheußlichkeiten in den grellsten Farben anpreisen.
Die Kirche selbst ist zwar vielleicht etwas kitschig, dafür aber traumhaft gelegen und so lohnt der Abstecher allemal.
Zwei Stunden später sind wir zurück am Wagen und gehen die letzte Etappe in Kolumbien an: 11km trennen uns noch von Ecuador.
Fazit: Das Fahren auf kolumbianischen Fernstraßen ist an sich schon eine Touristenattraktion!
Reiseroute: